Partnerschaft mit dem Österreichischen Skiverband. Gemeinsame Nachwuchsarbeit mit dem Deutschen Skiverband. Ein neues revolutionäres Eismesser. Anstehende Großprojekte in Europa und Asien. Peter Riedel blickt zufrieden auf den Winter 2012/13 zurück, und voller Tatendrang in die Zukunft.
Peter Riedel, eine lange, spannende Weltcupsaison der Skispringer und der Nordischen Kombinierer ging zu Ende. Worüber haben Sie sich am meisten gefreut?
Das ist schwer zu beantworten. Es hat so viele Höhepunkte gegeben, dass ich hier nur in der Aufzählung enden kann: das Übertreffen der Nykänen-Bestmarke von Gregor Schlierenzauer, der nun schon bei 50 Siegen angekommen ist, der Nationencup-Triumph der Norweger im Skispringen, die drei WM-Goldmedaillen von Jason Lamy Chappuis, der Weltcup-Gesamtsieg meines engeren Landsmannes Eric Frenzel in der Nordischen Kombination. Und so weiter.
Auch für Ihr Unternehmen waren die verstrichenen Monate durchwegs von Erfolgen gekrönt…
… besonders freut mich in diesem Zusammenhang, dass die Peter Riedel GmbH Partner und Ausrüster des Österreichischen Skiverbandes geworden ist. Die Verhandlungen waren lang, aber letztlich erfolgreich, und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit der Innovations-abteilung des ÖSV, die von Toni Giger geleitet wird.
Doch wenn ich zurückblicke, dann denke ich auch daran, wie gut sich unsere neue Eismessertechnologie auf Ski-Line-Schanzen bewährt und mehr Sicherheit in der Durchführung der Springen für die Veranstalter gebracht hat. Auch strömender Regen konnte unseren Spuren nichts anhaben, und wir konnten die Anfahrtsgeschwindigkeiten in Garmisch-Partenkirchen und Trondheim um 1,5 bzw. 3,5 km/h erhöhen. Das ist, wenn man so will, Weltrekord!
Was mich auch sehr gefreut hat, war die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Skiverband im Bereich Nachwuchsförderung. Unsere K4-Schanze war im Sommer 2012 in Warmensteinach im Einsatz, und im Jahr 2013 während der Tournee in Garmisch-Partenkirchen bzw. später in Willingen. Die mobile K6-Anlage wurde ebenfalls schon gebaut, sie wird in den nächsten Wochen das Zertifikat des DSV erhalten.
Hat es für Sie auch weniger schöne Momente gegeben?
Nun ja, das COC-Finale der Skispringer im russischen Nischny Tagil lief nicht nach Wunsch. Aufgrund von Stromschwankungen und Stromausfällen taute die Ski-Line-Spur über Tage hinweg unkontrolliert ab. Gottlob gab es eine Alternative, die Sommerspur, die sofort einsatzbereit war. Somit können wir auf einen erfolgreichen Test zurückblicken, doch es ist auch klar, dass sich Zwischenfälle wie diese nicht wiederholen dürfen. Diesbezüglich sind wir auch mit den russischen Schanzenbetreibern und den FIS-Verantwortlichen in engem Kontakt!
Erfolg verpflichtet. Wie geht es weiter?
Zuerst einmal möchte ich festhalten, wie sehr wir die Kooperation mit Schanzenbetreibern und Institutionen zu schätzen wissen. Es ist schön, dass in Garmisch-Partenkirchen, Trondheim, Courchevel und anderswo Personen am Werk sind, die auf unser Know-How bauen. Wichtig ist auch der Rückhalt der Nationalen Skiverbände und des Internationalen Skiverbandes, deren Vertrauen in das Produkt Ski-Line.
Diese unsere Partner und Klienten sind es, die mich persönlich anspornen, Verbesserungen an bestehenden Produkten herbeizuführen und neue Technologien zu entwickeln. Wir haben mit Sicherheit noch nicht das Maximum an Innovationen ausgeschöpft! Es steht noch in diesem Jahr eine Vielzahl von Projektstarts an. Beispielsweise werden wir in Oberwiesenthal, in unmittelbarer Nähe zu unserem Firmensitz, eine hochmoderne Wissenschaftsschanze errichten. Wir sind in Österreich tätig, wo vier Schanzen gebaut werden, und in Japan.
Vorauszusehen ist, dass unser „Spur-in-Spur“-System (also eine kombinierte Winter-Sommer-Spur) den Erfolgskurs von „Double-Track“ (also zwei parallel angelegte Spuren, eine für Winter, eine für Sommer) aufnehmen wird können. Und die reinen Sommerspuren werden weiter den Bedürfnissen unserer Kunden angepasst; es wird in diesem Bereich in Kürze ein vollständig überarbeitetes Produkt auf den Markt kommen.
Neue Maßstäbe wollen wir auch in der Wirtschaftlichkeit und der Energieeffizienz setzen, und gegenwärtig vergrößern wir unser Lager und den Maschinenpark.
Doch ich möchte nochmals wiederholen. Wenn wir neues Know-how schaffen, wie beispielsweise in der Eismessertechnologie, dann kann dieses nur erfolgreich eingesetzt werden, wenn die Entwicklungs- und Anwendungskette passt. Ohne unseren Partner REHAU, ohne meinen Mitarbeitern in der Produktion und der Verwaltung, ohne den Betreuern auf den Schanzen, ohne die verschiedenen anderen Partnerfirmen und Zulieferern würden unsere Produkte nicht entstehen und richtig eingesetzt werden. An dieser Stelle, deswegen, Dank an alle!
Und nun, ab in den Urlaub?
Osterurlaub ja, ansonsten sicherlich nicht! Unsere Produktion läuft für die verschiedenen Projekte auf Hochtouren. Zudem feiert mein Unternehmen im Sommer das 20-jährige Firmenjubiläum, und bei der 15. Kindervierschanzentournee zwischen Juni und September – in Hinzenbach, Bischofshofen, Reit im Winkel und Berchtesgaden – ist die Peter Riedel GmbH und die REHAU AG Hautsponsor… Und der Sommer-Grand-Prix steht ja auch schon vor der Tür, wo wir in Hinzenbach und Courchevel engagiert sind. Nach der Saison ist vor der Saison, besonders bei uns!
Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!