Werbung fürs Skispringen hat eine Mini-Schanze auf dem Markt in Schneeberg gemacht. Der Spaß stand für die meisten kleinen Adler im Vordergrund.
Schneeberg. Skispringen auf dem Schneeberger Markt: Max Leon Ledermann trägt Skistiefel und einen Helm. Wolfgang Riedel von der Firma Peter Riedel aus Raschau, die die transportable Mini-Schanze am Sonnabend für den Jahrmarkt der Kinder bereitgestellt hat, erklärt dem Dreikäsehoch aus Schneeberg, was er zu tun hat. Zunächst probiert der Sechsjährige die reine Abfahrt, dann geht es zum ersten Mal über den K-4-Bakken. Wolfgang Riedel hält ihn dabei an den Händen.
Max Leon rutscht über den kleinen Schanzentisch und steht den Sprung. Erst im dritten Versuch, den übrigens jedes Kind hat, geht es von ganz oben los. "Super", sagt Max Leon. Seine Mama ist stolz: "Er ist sowieso ein aufgeweckter, sportlicher Junge." Der Steppke hat bereits das Schwimmabzeichen, und er spielt Fußball. Beim Skispringen ist Andrea Ledermann zurückhaltender: "Man stellt sich das riskant vor."
Als schöne Werbung für die Sportart sehen Heike und Frank Schindler die Aktion. Auch sie erlauben ihrer Tochter Annika, auf der Mini-Schanze zu springen. Dass die Fünfjährige einen Rock trägt, stört nicht. Tapfer kämpft sich das Mädchen nach oben und wieder nach unten. "Sie ist zwar sehr munter, aber Ski fährt sie bisher nicht", so Heike Schindler. Auch sie gibt zu, dass sie als Mutter immer ein bisschen ängstlich ist. Für Papa Frank steht indes fest: "Wenn es Annika wirklich will, würde ich sie unterstützen." Und seine Tochter freut sich: "Mein Papa unterstützt mich immer."
Allein bis Sonnabendmittag haben sich mehr als 60 Kinder auf die Anlage gewagt. Von einer gelun- genen Aktion spricht Bürgermeister Frieder Stimpel: "Die Volksbank spendet zudem für jeden Sprung einen Euro. Das Geld wird in die Kinder- und Jugendarbeit fließen." Für die Mädchen und Jungen ist das Springen kostenlos. Die mehr als 1000 Euro Ausgaben für die Aktion werden anders abgefedert. "Etwa die Hälfte finanziert die Volksbank. Den Rest übernehmen das Fitnessstudio Fit up und wir als Stadt", so Stimpel.
Nachwuchstrainer Herbert Neudert vom SV Fortuna Pöhla hält den Werbeeffekt allerdings für eher gering. Weil ein Verein fehle, der die Talente auffängt: "Von Schneeberg nach Pöhla zum Beispiel ist für viele einfach zu weit." Trotzdem kam Neudert mit einigen seiner kleinen Schützlinge in die Bergstadt. "Für sie ist es ein Spaß. Normalerweise springen sie schon von 20-Meter-Schanzen."
Sein Kollege Rolf Mädler vom WSV Johanngeorgenstadt sieht es etwas anders: "Für meine ganz Kleinen, die sich noch nicht über größere Anlagen trauen, ist das einfach gut." Jared Bennett aus Antonsthal war entsprechend begeistert: "Es macht riesigen Spaß."
erschienen am 02.06.2014 ( Von Katja Lippmann-Wagner ) © Copyright Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG